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14. Dezember 2020

Babybauchzeit: Dein Begleiter für die Schwangerschaft

Hebamme Sabine Pfützner & Fachautorin Nora Imlau geben in ihrem Buch "Babybauchzeit" wertvolle Tipps für Deine Schwangerschaft. Für den Naturkind-Blog baten wir Sabine zum Interview. Plus: Wir dürfen 5 Exemplare an Euch verlosen.

Unzählige Fragen tauchen auf im Laufe einer Schwangerschaft. Speziell dann, wenn Du sie zum ersten Mal erlebst. Doch auch beim zweiten, dritten oder vierten Kind kann vieles anders sein. Schließlich ist jede Schwangerschaft einzigartig. Hebamme Sabine Pfützner hat mit Familien-Expertin Nora Imlau den umfassenden Ratgeber „Babybauchzeit“ verfasst. Ein Buch, welches Orientierung bietet und Dir dabei hilft, Gefühle, Erfahrungen und medizinische Informationen einzuordnen. Ein wunderbarer Begleiter am Weg zum Mamawerden.

Wir baten Sabine zum Interview und sprachen mit ihr über Geburtsängste, Besuch im Wochenbett und Basics der Babyausstattung. Mit freundlicher Genehmigung des Beltz Verlages dürfen wir nun 5 Exemplare an Euch verlosen. Mehr Infos dazu am Ende des Interviews.

Viel Freude beim Lesen, los geht’s 😉

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Naturkind: Liebe Sabine, wenn Du einer Schwangeren nur einen einzigen Rat geben dürftest, welcher wäre das?

Sabine Pfützner: „Folge Deiner Intuition, denn Du bist die Expertin für Deine Schwangerschaft!“

 

Das erste Trimester einer Schwangerschaft wird oft als kritische Phase bezeichnet. Wie können Schwangere hier gut auf sich schauen?

Meine Idee wäre: „Nimm Dich an, so wie Du gerade bist. Mit Deinem Gefühlschaos, Deinen Sorgen und Nöten. Es ist in Ordnung, so wie es sich anfühlt!“ .
Nimm im nächsten Schritt Kontakt zu den Menschen auf mit denen Du darüber sprechen kannst was Dich bewegt und wofür Du Rat und Hilfe brauchst- das kann auch jetzt schon die Hebamme sein!

 

Du schreibst im Buch davon, dass sich jede Schwangere eine Schwangerschaftscrew zusammenstellen soll. Wer kann das sein?

So atemberaubend und wunderbar eine Schwangerschaft auch ist, so kann sie doch auch herausfordernd und unheimlich sein.
Daher ist es wichtig, nicht alleine zu sein auf diesem Weg und sich eine persönliche Unterstützer-Crew zusammenzustellen.
Hierzu können ganz unterschiedliche Menschen gehören: die Partnerin oder der Partner, die Eltern und Großeltern, die Schwiegereltern oder Geschwister. Aber auch Freunde und Bekannte vor Ort oder im Internet, Kolleginnen und Kollegen oder professionelle Helfer wie eine Therapeutin.
Dazu kommen noch die professionellen Schwangerschaftsbegleiter, die sich die Schwangere ausgesucht hat.
Wie genau die Schwangerschaftscrew aussehen soll, entscheidet jede Frau für sich selbst.

Sabine Pfützner weiß, jede Frau ist die Expertin ihrer eigenen Schwangerschaft.

In Deiner Einleitung zum Buch beschreibst Du die erschütternden Zustände der Geburtshilfe in den 80er Jahren: Gekachelte Räume, Personal mit Metzgerschürzen und festgeschnallte Frauen. Heute ist das glücklicherweise ganz anders. Gibt es noch Verbesserungsbedarf?

Diese Frage ist nicht einfach zu beantworten.
Nach wie vor gibt es politische und gesellschaftliche Fehlleistungen, die u.a. zur Folge haben, dass nicht alle Frauen eine freie Wahl bei der Betreuung in der Schwangerschaft, unter Geburt und im Wochenbett haben.
Ich denke jedoch, dass ein langsamer Wandel stattfindet, hin zu mehr Wahlmöglichkeit und – auch in den Kliniken – einer 1:1-Betreuung unter der Geburt.
Wichtig ist: Keine Schwangere sollte sich durch äußere Hindernisse die Schwangerschaft vermiesen lassen! Denn diese Schwangerschaft ist zu einmalig, zu besonders und zu kostbar, um sie nicht zu genießen!

 

Was rätst Du werdenden Müttern, die große Angst vor der Geburt haben?

Es ist o.k. Bammel vor der Geburt zu haben! Schließlich steht eine große Mutprobe an! Da Angst lähmend wirken kann und Kräfte bindet, wäre es auf alle Fälle hilfreich herauszufinden, wie aus der Angst gesunder Respekt werden kann. Strategien hierzu können mit der Hebamme entwickelt werden. Und ein für mich immer sehr hilfreicher Gedanke:
Keine Schwangere ist je allein – sie schafft das, gemeinsam mit ihrem Kind!

 

Welche drei Dinge sind Deiner Erfahrung nach unverzichtbar für ein erholsames Wochenbett nach der Geburt? Was sollte sich jede Schwangere unbedingt vorab überlegen & auch gut organisieren?

Ich sage immer: „Du bist die Wochenbett-Queen!“
Denn diese wunderbare Frau hat ein Kind geboren, ganz gleich wie, und darauf darf sie stolz sein.
Für Ihr Umfeld bedeutet das: Nun sind sie dran!
Kochen, Waschen, Putzen und Einkaufen sollten nicht zu den Aufgaben im Wochenbett gehören. (Es ist eine wichtige Frage, ob all diese Aufgaben von der Partnerin oder dem Partner übernommen werden müssen!) Zum Beispiel können die Freunde gekochtes Essen vorbeibringen, die frisch gebackenen Großeltern einkaufen gehen und vielleicht kann man für diese Zeit eine Putzunterstützung erhalten.
Dann bleibt Zeit für das Wesentliche: das neue Familienmitglied kennenzulernen, auszuruhen, zu weinen und zu lachen.

„Wenn die nacht sehr anstrengend war, kann der Besuch zur Last werden. Eine Absagemöglichkeit sollte vorab abgesprochen werden.“

Der Klassiker: Die Schwiegermutter, Tante, Schwägerin oder wer auch immer, möchte unbedingt das Baby sehen. Was rätst Du zu dem heiklen Thema „Familienbesuch im Wochenbett“?

Hierauf kann es keine allgemeingültige Antwort geben. Ich antworte daher mit einer Gegenfrage: Was möchte die frischgebackene Mutter?!
Wenn sie der absolute Familienmensch ist, wird sie den Besuch vielleicht lieben. Und wenn sie eher gern für sich ist, wird jeder Besuch zu viel sein.
Es gilt der Wunsch der Frau. Auf einige Aspekte möchte ich dennoch eingehen.

Jedem Besucher sollte bewusst sein, dass eine Geburt Schwerstarbeit ist, was bedeutet: Die Frau freut sich nach der Geburt – voller Glück – ihr Kind vorzustellen und merkt gar nicht, wie sie sich dabei unter Umständen übernimmt.

Neugeborene verarbeiten Besuch in der Nacht: meist durch Unruhe, Weinen oder Dauerstillen. Diese Phänomene sind umso ausgeprägter, je mehr „Fremde“ (und dazugehören auch schon die Großeltern) das Kind im Arm hatten.

Wenn die Nacht sehr anstrengend war, kann der so freudig erwartete Besuch zur Last werden. Ein kurzfristige Absagemöglichkeit sollte im Vorfeld abgesprochen werden.

Grundsätzlich gelten auch hier der Wunsch und das Gefühl der Frau!

 

Was empfiehlst Du Frauen, die bereits ein oder mehrere Kinder zuhause haben und deren Partner möglicherweise bald wieder in den Job zurück muss?

Diese Familien haben einiges an Organisation zu leisten, doch sie können das wunderbarerweise ja schon, da es ja nicht ihr erstes Kind ist!
Es gilt jedoch zu verhindern, dass die Frau sich körperlich und seelisch übernimmt! Und wie kann man das erreichen?
Ein wenig kommt es auf das Alter der „Großen“ an:
Muss die Begleitung zur KiTa, zum Kindergarten oder in die Schule geklärt werden?
Auf alle Fälle wäre es wunderbar, wenn die Wochenbetthilfe der Familie und der Freunde weiterlaufen könnte.
Wenn dies nicht möglich ist: Gibt es professionelle Helfer?
Auf diese Frage wird eine gut vernetzte Hebamme eine Antwort wissen.

 

Die Autorinnen (v.l.n.r.) Hebamme Sabine Pfützner & Familien-Expertin Nora Imlau

 

Stichwort Babyausstattung: Was ist wirklich notwendig für ein kleines Menschlein?

Ganz einfach: Liebe, Nähe, Wärme, Nahrung und und und…

Doch daran sieht man schon:
Es muss wohl nicht das gesamte Inventar des Babyfachmarktes sein.
Jungeltern sind sehr offen und anfällig für Marketingversprechen und kaufen oftmals viel zu viel und viel zu teure Produkte.

An sich reichen für den Anfang:
– 4 bis 6 Wickelbodys und Pullover in Größe 56
– Drei Strampelanzüge in Größe 56
– Ein gemütliches Pucktuch
– Zwei Wolle-Seide-Mützchen
– Drei Paar Wollsocken
– Ein Paar Babypulswärmer
– Je nach Jahreszeit: ein Wollwalkanzug zum Rausgehen in Größe 56/62
– Windeln
– Zehn Mullwindeln, als Spucktuch oder zum Kuckuck-Spielen
– 10 bis 15 Waschlappen, gerne aus Stoff
– Eine kleine Schüssel zum Waschen oder Abhalten
– Eine Wärmelampe mit Abschaltautomatik ermöglicht entspanntes Wickeln
– Ggf. Pre-Milch in Bio-Qualität und 4-6 BPA-freie Fläschchen mit Teesaugern

Ein Stillkissen kann in der Schwangerschaft bereits gute Dienste leisten, ein Tragetuch/Tragesystem ist ein geniales Geschenk, ebenso wie ein Kinderwagen.

 

Und zum Abschluss noch eine Frage zum Thema Babyschlaf: Mittlerweile hat sich das Wissen, dass kleine Babys ein anderes Schlafbedürfnis als ihre Eltern haben, schon weit verbreitet. Was können Eltern dennoch tun, damit die Schlafsituation für alle so angenehm wie möglich wird?

Die einfachste Idee ist die effektivste:
Möglichst nah beieinander schlafen, so dass nachts keiner aufstehen muss! Wenn man sich nachts zum Stillen nur umdreht und das Kind andocken lässt, es weitertrinkt während man schon wieder schläft, so kann man das schlichtweg genial nennen. Denn: Jede Minute Schlaf zählt!

 

 

Liebe Sabine, wir bedanken uns herzlich für das Gespräch und Deine wertvollen Inputs.

Ich bedanke mich auch und wünsche allen Leserinnen eine wundere „Babybauchzeit“. Alles Gute!

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Wir verlosen 5 Bücher an Euch:

Ihr möchtet ein Exemplar von Sabine & Noras „Babybauchzeit“ gewinnen? Dann schreibt uns bis 20.Dezember 2020 23:59 eine Email mit dem Betreff Babybauchzeit an hebammensprechstunde@naturkind.com . Wir losen die Gewinner aus und kontaktieren Euch per Email.

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Viel Glück!!

„Babybauchzeit“, Sabine Pfützner & Nora Imlau, erschienen im Beltz Verlag, ISBN: 978-3-407-86529-8

Fotocredits: Beltz Verlag, ©Victor Torres/stocksy, BONNINSTUDIO/stocksy, Charlotte Sattler

 

 

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