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15. September 2021

Erzählt doch mal: Zuhause bei Alexandra in Norwegen

Alexandra ist mit ihrer Familie nach Norwegen ausgewandert. Die Deutsche erzählt von mutigen Hauskäufen übers Internet, kulturellen Unterschieden und warum sie froh ist, auf ihr Bauchgefühl gehört zu haben.
Liebe Alexandra, erzähl doch mal von Dir, wer bist Du, woher kommst Du, was ist Dein beruflicher Hintergrund?

Ich bin Mama von inzwischen drei Kindern. Als ich mit unserem Sohn schwanger wurde, wusste ich noch nicht mal, ob ich Kinder haben möchte. Jetzt, 14 Jahre später, kann ich mir nichts Schöneres vorstellen. Unsere beiden Mädels sind 3 Jahre und 3 Monate alt und kamen beide in Norwegen zur Welt.

Beruflich habe ich über 10 Jahre in der IT im Projektmanagement und auch als Scrum Master gearbeitet. Kurz vor der Geburt unserer ersten Tochter habe ich meinen sicheren Bürojob an den Nagel gehängt und mich selbstständig gemacht. Seitdem arbeite ich an kleinen Projekten, die mir Freude bereiten. Ich habe zwei Blogs. Auf Levartworld.de schreibe ich über unser Familienleben in Norwegen und auf Klarblickend.de gibt es Infos und Tipps rund um das Thema Nachhaltigkeit. Im Februar habe ich den Onlineshop Lillygo.de ins Leben gerufen. Dort gibt es spannende und nachhaltigen Kleinigkeiten und Spiele für die Draußenzeit mit Kindern. Aktuell genieße ich natürlich die Elternzeit.

 

„In Norwegen wurden wir schließlich fündig und kauften unser Traumhaus online, ohne es vorher zu sehen oder auch jemals an dem Ort gewesen zu sein.“
Du lebst mit Deiner Familie in Norwegen. Wie kam es dazu?

Das ist eine recht lange und verrückte Geschichte. Kurz gefasst wollten mein Freund und ich eine Veränderung in unserem Leben. Wir können beide mehr oder weniger ortsunabhängig arbeiten und warum sollten wir da in Deutschland bleiben? Hinzu kam, dass ich zu dem Zeitpunkt auch gerade schwanger war und unsere Wohnung im Herzen von Düsseldorf war einfach zu klein. Die Immobilienpreise in der Umgebung sind unglaublich hoch und so haben wir uns im Ausland auf die Suche nach einem Haus im Grünen gemacht. In Norwegen wurden wir schließlich fündig und kauften unser Traumhaus auch direkt online, ohne es vorher zu sehen oder auch jemals an dem Ort gewesen zu sein. Der Kopf hat rebelliert, das Bauchgefühl hat schlussendlich gesiegt. Im Hinblick auf die aktuelle Situation war es die beste Entscheidung, die wir hätten treffen können.

 

Vermisst Du Deine alte Heimat Deutschland?

Erstaunlicherweise nicht wirklich. Das einzige, was ich an Deutschland vermisse, ist die große Auswahl in den Supermärkten und gutes Brot. Es ist nicht das erste Mal, dass wir umziehen und für mich ist das Zuhause dort, wo meine Familie ist.

 

Wachsen Deine Kinder zweisprachig auf?

Unser Sohn Erik ging direkt am ersten Tag ohne Sprachkenntnisse in die Schule in Norwegen. Anfänglich hat er sich mit Händen und Füßen und auf Englisch verständigt. Nach etwa sechs Monaten hat es schon sehr gutes Norwegisch gesprochen. Auch die beiden Kleinen wachsen natürlich zweisprachig auf.

„Die Norweger sind unglaublich kinderfreundlich und sehr ausgeglichen. Das finde ich toll.“
Was sind für Dich hier in Norwegen die größten Unterschiede? Kulturell, als Familie, mit Kindern?

Die Norweger sind unglaublich kinderfreundlich und wirken auf mich sehr ausgeglichen und entspannt. Sie gehen alle sehr freundlich und respektvoll miteinander um. Das finde ich toll!

Wir wohnen auf dem Land in der Nähe einer Kleinstadt und weder hier noch in der Stadt muss man sich sorgen machen, dass irgendwas wegkommt. Seitdem wir in Norwegen leben, haben wir unsere Fahrradschlösser nicht ein einziges Mal benutzt.

Was mich besonders beeindruckt hat, ist, dass es hier vollkommen normal ist, dass die Kinder ihren Mittagsschlaf im Kinderwagen vor der Tür oder auf der Terrasse machen. Egal ob im Sommer bei 20 oder im Winter bei -10 Grad, die Kleinen schlafen auch im Kindergarten immer im Kinderwagen an der frischen Luft. So auch unsere beiden Mädels und sie lieben es.

 

Was sind Eure Pläne für die Zukunft? Habt ihr eine nächste Station oder bleibt ihr in Norwegen?

Nach drei Jahren an einem Ort wissen wir nun, dass es für uns bestimmt bald weiter geht. Wir reden in letzter Zeit viel darüber, was wir optimieren möchten und überlegen, welches Leben wir uns für unsere Kinder wünschen. Wohin es bald für uns geht, können wir noch nicht sagen. Wahrscheinlich bleiben wir in Norwegen. Ich bin selbst sehr gespannt, wohin es uns verschlägt.

 

Seit dem Frühsommer bist Du Dreifach-Mama. Wie war der Umstieg von zwei auf drei Kinder?

Ich war doch sehr überrascht, wie viel schwieriger es ist, sich um zwei kleine Kinder gleichzeitig zu kümmern. Die große Schwester liebt ihr “süßes Baby” über alles, fordert aber lautstark Aufmerksamkeit ein, wenn ich mich länger als drei Minuten in ihrer Anwesenheit mit Alma beschäftige. Natürlich kostet es auch doppelt so viel Zeit, zwei Kinder morgens fertig zu machen und auch abends ins Bett zu bekommen. Ich finde die Umstellung schon ziemlich heftig und bin froh, dass der Papa und der große Bruder mich so gut unterstützen.

Verlief die Geburt coronabedingt anders ab?

Die Geburt an sich nicht. Alles verlief so, wie wir es uns vorgestellt haben. Allerdings durfte mein Freund mich in den darauffolgenden Tagen nicht im Krankenhaus besuchen. Ich hätte theoretisch auch nach Hause gehen können aber ich wollte die erste Kennenlernzeit lieber alleine mit unserer kleinen Alma verbringen. Wo ich bei unserer großen Tochter es kaum abwarten konnte nach Hause zu gehen, habe ich bei unserem letzten Baby die zwei Tage im Krankenhaus sehr genossen.

 

Habt ihr in Norwegen ein Betreuungsnetz oder kümmerst Du Dich hauptsächlich alleine um Deine Kinder?

Der Große geht in die Schule, Linnea liebt ihren Kindergarten und ich kümmere mich an den Vormittagen um Alma. Mein Freund arbeitet im Homeoffice, also ist er auch da, wenn ich ihn brauche. Ein weiteres Betreuungsnetz haben wir nicht. Das ist der Nachteil, wenn man in ein anderes Land zieht und die Familie zurücklässt.

 

Wie lädst Du im Familienalltag Deine Batterien auf? Kannst Du Dir Zeit für Dich nehmen?

Zeit für mich ist zurzeit sehr knapp. Was mir aber sehr hilft, ist ein täglicher Spaziergang mit Baby im Kinderwagen. Die kleine Maus liebt es genauso sehr wie ich und schläft dabei meist schnell ein, sodass ich nebenbei Podcasts oder Musik hören kann.

Ich genieße es auch sehr, während die Kinder schlafen, mit meinem Liebsten auf der Terrasse einen Tee zu trinken und zu quatschen.

An den Wochenenden gehen wir im Sommer oft gemeinsam in den Bergen wandern und im Winter langlaufen. Die Zeit draußen, egal ob mit oder ohne Kinder, hilft mir sehr, meine Batterien wieder aufzuladen.

Dein wertvollster Mum-Life-Hack?

Ganz klar, Musik. Spieluhren-Musik für die Kleine zum Einschlafen, Kinderlieder bei Trotzanfällen der Großen und Tanzen gegen schlechte Laune bei mir. Musik hilft uns in allen Lebenslagen.

Liebe Alexandra, herzlichen Dank für das Gespräch!

 

Ihr wollt mehr über Alexandra und ihr Leben in Norwegen wissen? Dann schaut doch auf ihrem Blog: www.levartworld.de oder auf ihrem Instagram-Kanal @levartworld vorbei.

 

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