Erzählt doch mal: Zuhause bei @suechtignach
1. Liebe Katii! Stell Dich doch bitte mal vor, wer bist Du & was machst Du?
Hallihallo! Ich bin Katii, 32 und seit bald einem Jahr Mama von zwei kleinen Kindern. Davor war ich Teilzeit in einer Werbeagentur angestellt und habe daneben meinen Lifestyle-Blog „Süchtig nach“ betrieben. Neben meiner Aufgabe als Mama arbeite ich aber weiterhin im Bereich Social Media, denn „nur“ Mama zu sein, würde mich persönlich einfach nicht erfüllen. Ich liebe meine beiden Kids über alles und genieße jede freie Minute mit ihnen (sofern sie gerade nicht in einem Wutanfall oder sonstigem Sprung stecken), habe aber so viel Spaß an Instagram & Co., dass ich das weiterhin nebenbei mache – so viel ich halt schaffe!
2. In unserer Serie „Erzählt doch mal, wie ihr das macht…“ wollen wir immer gerne Mäuschen spielen und von anderen Familien wissen, wie sie ihren Alltag bestreiten. Bei welchen Themen holst Du Dir Inspiration?
Ich hole mir eigentlich bei so ziemlich jedem Thema Inspiration oder Tipps von außen. Früher habe ich wirklich wegen jeder Kleinigkeit meine Mama gefragt. Irgendwie wusste sie einfach bei allem Bescheid bzw. hatte zumindest eine Meinung. Da sie aber leider vor einem Jahr gestorben ist, geht das natürlich nicht mehr. Doch wir haben einen großen Freundeskreis mit vielen Mamis mit (älteren) Kindern, wo ich mittlerweile auch ganz viel nach deren Erfahrung frage. Und sonst: Instagram! Ich liebe es, mich mit meiner Community auszutauschen, von meinen LeserInnen kommen immer die besten Ideen!
3. Wie sieht Euer Tagesablauf aus?
Gleich vorne weg: Das ändert sich gefühlt ständig, aber aktuell läuft es so ab:
Die Kids stehen ca. zwischen 6:30-7:00 Uhr auf, dann wird erstmal gemeinsam eine Runde gekuschelt, danach werden beide gleich angezogen und dann gibt’s gemeinsam Frühstück. Danach bringt mein Mann unsere Tochter in die Krabbelstube, für meinen Sohn & mich beginnt der Vormittag: Wir spielen oder erledigen gemeinsam den Haushalt, er schläft und ich versuche, ein bisschen zu arbeiten, wir gehen spazieren oder treffen uns mit Gleichaltrigen zum Playdate, fahren zum Babyschwimmen – es ist tatsächlich jeden Tag unterschiedlich.
Mittags holen wir die große Schwester ab, die kurz TV schauen darf, während ich den kleinen Mann zum Mittagsschlaf hinlege. Danach gibts eine Runde Obst für alle und dann geht’s raus an die frische Luft. An zwei Nachmittagen habe ich Unterstützung durch die Großeltern, die sich nicht nur um die Kids kümmern, damit ich ein bisschen arbeiten kann, sondern die wirklich gerne mit ihnen Zeit verbringen. Wenn mein Mann von der Arbeit heimkommt, gibts schnell Essen, wir spielen noch alle gemeinsam und dann geht’s auch schon ab ins Bett.
4. Du bist seit ein fast einem Jahr zweifache Mama. Hat sich etwas verändert zwischen Kind 1 und Kind 2?
Definitiv. Ich merke erst durch Kind 2, dass mich das „Mama-werden“ bei Kind 1 komplett überrollt und überfordert hat. Ich habe mir wahnsinnig schwer getan, mein altes Leben „aufzugeben“ bzw. zu akzeptieren, dass es nun mal nicht zu 100% so weitergeht, wie davor. Natürlich hört man das schon, aber wie es dann wirklich ist, weiß man erst, wenn es tatsächlich soweit ist. Seit Kind 2 nehme ich vieles im Leben einfach an, mache mir nicht mehr so viel Kopf um alles und genieße mein Leben viel mehr. Klar – bei so ziemlich allen Projekte hinke ich seit der 2. Geburt weit hinterher, in unserem Haus gab es noch nie so viel Chaos, aber es ist für mich in Ordnung. Natürlich möchte ich keine Kooperationspartner enttäuschen bzw. hätte ich gerne unser Haus immer in pipifeinem Zustand – aber es geht einfach nicht mehr alles. Ich habe lange gebraucht, mich von meinem Perfektionismus zu verabschieden und würde sehr gerne „Done is better than perfect“ zu einem meiner Lebensmottos machen (wobei ich mir da noch schwer tue!). Die Kids stehen jedenfalls immer an erster Stelle & sind immer das Allerwichtigste für mich.
5. Wie lädst Du Deine Batterien auf?
Das ist total unterschiedlich… Tatsächlich grundsätzlich beim Arbeiten. Ich war noch nie ein Mensch, der einfach nur vorm TV am Sofa sitzen konnte – irgendwie habe ich immer nebenei etwas geschrieben, Fotos bearbeitet oder Dinge organisiert.
Mit den Kids gemeinsam lade ich meine Energie auf, indem ich mit ihnen raus an die frische Luft gehe. Die Stimmung kann noch so unterirdisch sein – sobald wir das Haus verlassen, wird alles gut.
Und was mir auch ganz wichtig ist: Auszeiten ganz ohne Kinder – entweder ein Wellnesstag mit einer Freundin oder einfach nur ein paar Stunden in einem Schwimmbad – sehr gerne auch ganz alleine.
6. Auf Deinem Blog nimmst Du Deine Follower nicht nur in Deinen Alltag mit sondern auch auf Eure Reisen. Dein Mann Matthias & Du seid immer viel unterwegs gewesen. Wie empfindest Du das Reisen jetzt mit zwei kleinen Kindern?
Wir sind schon immer gerne und viel gereist und waren gemeinsam mehrmals in Mauritius, Australien, Südafrika bzw. haben viele Abenteuer mit unserem VW Bus erlebt. Mit kleinen Kindern werden die Karten neu gemischt und einiges verändert sich. Den entspannten Urlaub, in dem man 14 Tage nur am Strand liegt und sich die Sonne auf den Bauch brutzeln lässt, kenne ich ohnehin nicht – aber mit einem kleinen Kind nimmt eine Reise nochmals ordentlich an Tempo an. Man muss einfach anders denken und eben vieles an die Kinder anpassen (wie zB den zu kleinen VW Bus gegen ein nicht ganz so cooles Wohnmobil mit dafür extrem viel Stauraum tauschen). Und trotzdem ist es so viel schöner – man nimmt Reisen ganz anders wahr! Wenn man das Lachen und die Freude der eigenen Kinder sieht, gibt’s nichts Schöneres! Außerdem sind (zumindest unsere) Kinder auf Reisen immer viel entspannter, schlafen besser und sind einfach viel besser drauf – eben genau wie Mama & Papa auch!
„Natürlich kann man auch darauf warten, dass die Kinder älter werden – aber Reisen mit Kindern ist tatsächlich so bereichernd.“
7. Welche Life-Hacks zum Reisen mit Kindern kannst Du unerfahrenen Eltern mitgeben?
Traut euch! Das ist so ziemlich der allerwichtigste Tipp! So oft werde ich gefragt, wie wir denn so mutig sein und mit zwei kleinen Kindern nach Mauritius fliegen bzw. mit unserer damals zwei Monate alten Tochter einen Städtetrip nach Lissabon buchen können. Man muss sich wirklich einfach trauen – der Rest kommt von alleine! Natürlich kann man auch darauf warten, dass die Kinder älter werden – aber Reisen mit Kindern ist tatsächlich so bereichernd!
Ebenfalls wichtig: Ruhig bleiben und sich nicht stressen lassen! Hektik & Unruhe übertragen sich sonst schnell auf die Kids!
8. Was ist Euer nächstes Reiseziel?
Obwohl wir vor den Kindern viel in der Welt herumgereist sind, zieht es uns mittlerweile immer an die gleichen Orte. Viele verstehen das nicht, aber uns ist das egal! Wir empfinden es als entspannend, wenn wir wissen, was auf uns zukommt bzw. wenn wir die Infrastruktur vor Ort schon kennen. Mit Kindern kann man eh nicht planen, wie es sein wird – da sind wir froh, wenn man wenigstens das Drumherum schon kennt.
Deshalb gehts für uns auch dieses Jahr wieder nach Lignano, mit unserem Wohnmobil nach Sardinien und nach Mauritius zum Kitesurfen. Zusätzlich gibts noch einige spontane Roadtrips in Österreich oder Europa mit unserem Womo.
9. Auf Deinem Blog erleben Dich Deine Follower als wahnsinnig authentisch. Du schreckst nicht davor zurück, es auszusprechen, wenn es mal nicht so rund läuft oder die Anforderungen an Dich als Mama sehr hoch sind. Warum ist Dir das ein Anliegen?
Spannende Fragestellung – mir war es eigentlich nicht bewusst, dass meine Anforderungen an mich (sehr) hoch wären… ich lebe nur mein Leben so gut es geht, sprich sodass es allen so gut wie möglich geht – den Kids, dem Mann, aber eben auch mir.
Wieso ich oft auch die nicht so schönen Themen anspreche? Irgendwie läuft bei allen auf Instagram alles so perfekt – nie gibts irgendwo Probleme (oder Herausforderungen, wie man so schön sagt) und gefühlt haben alle Mamas auf Social Media ihr Leben total im Griff. Mir ist es wichtig, auch das „wahre, reale“ Leben abzubilden… denn JEDER hat schlechte Zeiten. Natürlich würde ich niemals die Kamera draufhalten, wenn eines der Kinder brüllt oder weint, aber ich will einfach zeigen, dass jede Familie ihr Säckchen zu tragen hat.
10. Wie teilt ihr Euch als Paar die Care-Arbeit auf? Welche Rollenverteilung lebt ihr?
Grundsätzlich haben wir die klassische Rollenverteilung (mein Mann geht arbeiten und ich bin zuhause bei den Kindern), aber das hauptsächlich, weil er selbstständig ist und sich die Frage anders nicht stellt.
Dafür ist er am Wochenende oft mit den Kids alleine (mit Freunden bzw. den Großeltern) unterwegs, sodass ich Zeit für mich (und meine Projekte) habe.
Die Care-Arbeit an sich teilen wir uns komplett auf – jeder macht, was er kann bzw. was er gern mag. Windeln wechseln, anziehen, Zähne putzen, füttern, Frühstück bzw. Essen machen – macht einfach der, der grad Zeit hat. Beim Ins-Bett-bringen wechseln wir uns jeden Tag ab… Was aber immer gleich ist: Er bringt den Müll raus, räumt zu 80% den Geschirrspüler aus, macht das Katzenklo, kümmert sich um den Garten bzw. ums Haus generell und plant unsere Reisen, mir „gehören“ die Wäsche, das Aufräumen, das Organisieren von Terminen und das Herrichten der Wickeltasche.
11. Ein Blick in die Zukunft: Wir schreiben das Jahr 2030. Wie läuft’s im Hause süchtignach?
Hoffentlich immer noch genauso gesund, glücklicklich und turbulent. Nur vielleicht mit ein bisschen weniger Chaos.
Ihr wollt noch mehr über Katii lesen? Dann schaut doch auf ihrem Blog oder auf ihrem Instagram-Profil vorbei
Bildcredits: Mit freundlicher Genehmigung von suechtignach.
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