Hebammen – Kämpferinnen für Frauengesundheit
Anlässlich des internationalen Hebammentages am 5. Mai möchte ich euch den Beruf der Hebamme näherbringen. Möglicherweise fragt ihr euch, was das – sofern ihr nicht diesen Berufsweg einschlagen wollt – mit euch zu tun hat. Relevant sind die folgenden Infos vor allem für werdende Eltern, spannend jedoch auch für alle diejenigen Menschen, die sich über diesen wichtigen Beruf informieren möchten.
Hebammen sorgen dafür, dass Frauen körperlich gesund bleiben.
Die Geburt eines Kindes ist nicht nur emotional ein sehr wesentliches Ereignis im Leben einer Frau. Sie ist vor allem auch ein physisches Wunder, welches der weibliche Körper zustande bringt. Allerdings stellen wir Frauen (zurecht) den Anspruch, körperlich möglichst unversehrt und schnell wieder regeneriert aus dem Kinderkriegen hervorzugehen. Wir möchten nach der Geburt schnellstmöglich unseren Körper wieder verwenden können, inklusive aller weiblichen Bedürfnisse.
An dieser Stelle kommt der Beruf der Hebamme ins Spiel. Hebammen sorgen im Zuge ihrer Betreuung dafür, dass die Frau trotz der Anstrengung und den zahlreichen Veränderungen in ihrem Leben körperlich, aber auch psychisch möglichst unversehrt und glücklich bleibt.
In der Schwangerenvorsorge etwa setzen wir auf ausreichende und vor allem praxisnahe Informationen über das bevorstehende Ereignis, aber auch über notwendige Vorbereitungen (z.B: die Teilnahme an Geburtsvorbereitungskursen, die Möglichkeit zu Hebammensprechstunden etc.). Denn ein umfassendes Wissen baut bei den werdenden Eltern mögliche Ängste ab und bewahrt vor Fehlentscheidungen durch Unwissenheit.
Geburtsvorbereitung dürfen nur Hebammen anbieten
An dieser Stelle muss ich darauf hinweisen, dass ausschließlich eine Hebamme adäquates Wissen über die Geburt und die Veränderungen des Körpers in dieser Lebenslage vermitteln kann. Es erfordert einen ganzheitlichen Blick mit allen Aspekten rund um das Thema. Leider werden immer wieder geburtsvorbereitungsähnliche Kurse (deren Bezeichnung sich von den professionellen Kursen durch andere Begriffe unterscheidet) angeboten, welche nicht von Hebammen geleitet werden. Die werdenden Eltern können vorerst nicht unterscheiden, wie verlässlich die Informationen durch die ungeübte Person sind und häufig wird dies dann erst während der Geburt festgestellt – wenn es bereits zu spät ist.
„Kompensiert wird der Hebammenmangel durch andere Berufsgruppen, die nicht spezifisch ausgebildet sind.“
Genau aus diesem Grund ist es in Österreich gesetzlich verankert, dass die GEBURTSVORBEREITUNG ausschließlich durch eine professionell ausgebildete Hebamme stattfinden darf.
Auch während der Geburt sorgen Hebammen mit ihrem Wissen um die Kindslage im Bauch und der Behandlung bei Regelwidrigkeiten dafür, eine normale Geburt zu ermöglichen. Eine gut ausgebildete Hebamme – wie es in Österreich der Fall ist – führt durch ihre Arbeit mit der Frau zu einer Minimierung von Kaiserschnitten, Saugglockengeburten und zu einer Reduktion des Schmerzmittelverbrauchs. Auf diese Weise wird die bestmögliche und gesündeste Geburt für Mutter und Kind gewährleistet.
Auch nach der Geburt ist die Betreuung durch Hebammen unersetzlich.
Der Einsatz von Hebammen in der Geburtshilfe, und zwar nicht nur bei der Geburt im Kreißzimmer, sondern auch in der Vorsorge und in der Nachbetreuung, führt zu einer massiven Reduktion der Gesundheitskosten und trägt zu einer nachhaltigen Gesundheit der Frauen bei.
Auch in der Wochenbettpflege, bereits innerhalb der ersten Tage nach der Geburt, aber auch weiter im Zuge der Hausbesuche bei den frischgebackenen Familien, ist es von Bedeutung zu wissen, welche Maßnahmen zur Rückbildung oder auch zur Formung des neuen Alltaglebens man hat!
Es ist demnach keine Seltenheit, dass wir solches Lob bei den Visiten hören:
- „Deine Tipps waren so wertvoll, dass es uns nun einen total einfachen Alltag beschert!“
- „Nur so wenige andere Handgriffe! Jetzt funktioniert das Anlegen – auch ohne Stillhütchen!“
Appell an die Politik: Bildet mehr Hebammen aus!
Mein dringender Appell an die Politik lautet daher: Wir müssen weit mehr Hebammen ausbilden als bisher! In Österreich befinden sich praktisch keine übrigen Hebammen am ‚selbstständigen‘ Markt, da sie sofort nach der Ausbildung von den Kreißzimmern der Krankenhäuser ‚aufgebraucht‘ werden. Es bleiben demnach keine Hebammen mehr für wesentliche Bereiche wie Wochenbettstationen oder auch geburtshilfliche Ambulanzen übrig. Auch in der Nachsorge außerhalb der Krankenhäuser haben wir in Österreich einen großen Mangel.
Kompensiert wird das meist mittels anderer Berufsgruppen, die aber nicht spezifisch für diesen Bereich ausgebildet sind. Und das merken die Eltern, insbesondere die Frauen, auch. Bereits die Fülle an unterschiedlichen Informationen, die sie dann von der Hebamme beim Wochenbettbesuch bekommen, machen deutlich, dass Hebammen einfach einen viel geschulteren und umfassenderen Blick auf das Thema haben als Laien.
Wir haben in Österreich das Glück, dass sich genug junge Frauen (vereinzelt auch Männer) für diesen Beruf interessieren. Leider ist die Anzahl der Ausbildungsplätze so niedrig, dass auf etwa 350 Bewerber*innen lediglich rund 35 Ausbildungsplätze pro Jahr in Oberösterreich kommen. Diese Zahlen entbehren jeder Sinnhaftigkeit! Schade, denn es gäbe sicher viele fähige Anwärter*innen für diesen Beruf, denn:
Hebamme ist nicht nur ein Beruf, sondern Berufung und wir Frauen müssen es uns Wert sein, eine Hebammenbetreuung in Anspruch zu nehmen.
Hebamme Maria Guldner
Hilfe, wir bekommen Zwillinge!
Herzlichen Glückwunsch, Sie bekommen Zwillinge! Diese wunderbare Nachricht kann für viele Eltern im ersten Moment ein großer Schock sein und Ängste auslösen. Wie verläuft eine Schwangerschaft mit zwei Babys im Bauch? Ist eine vaginale Geburt möglich und wird es der Körper schaffen, zwei Babys mit Muttermilch zu versorgen? Hebamme Maria gibt die wichtigsten Antworten zu Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett mit Zwillingen.
Geburtsplan – Brauche ich einen Plan?
Habt ihr euch mit der Frage auch schon auseinandergesetzt? Hebamme Maria Guldner gibt euch einen Einblick wie sinnvoll ein Geburtsplan ist, welche Formen es gibt und wie essenziell der Umgang miteinander ist.
Upside down – die äußere Wendung
Ein Baby von außen im Bauch der Mutter umzudrehen, ist für viele faszinierend und unvorstellbar. Hebamme Maria erklärt, wie überraschend einfach die äußere Wendung gelingen kann.
0 Kommentare